ILO: Mehr Chancengleichheit für Frauen durch die Schaffung menschenwürdiger Arbeit

Mehr Frauen als je zuvor sind erwerbstätig. Aber in Hinblick auf Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, Status und Ausbildung besteht weiterhin eine gewaltige Kluft zwischen Frauen und Männern. Diese trage zu einer "Verweiblichung der Armut unter den Erwerbstätigen" bei, so das Ergebnis einer neuen Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2007.

Der ganze Artikel bei entwicklungspolitik online.

Der ILO-Bericht, 20 S. pdf.

Arbeitsrechte für Frauen weltweit!

Die Zeitschrift Frauensolidarität, die seit 1982 zum Thema Arbeitsrechte von Frauen arbeitet, hat im Lauf der letzten Jahre beobachtet, dass ein immer größerer Anteil der arbeitenden Bevölkerung weltweit in der informellen Wirtschaft tätig ist, wo jeglicher arbeitsrechtlicher Schutz fehlt. Besonders Frauen sind überproportional und immer stärker von dem Phänomen der Informalisierung betroffen. In einem zweijährigen Projekt will sich die Frauensolidarität deshalb für die Rechte und Sichtbarmachung dieser höchst verwundbaren und unsichtbaren Gruppe der "working poor" einsetzen und deren Selbstorganisation z.B. in Gewerkschaften unterstützen.

Zum Bestellen:
Schwerpunktheft "Informelle Wirtschaft" (Frauensolidarität Nr. 97, Heft 3/06) mit Beiträgen zu Hausarbeit, Heimarbeit und Gewerkschaftsinitiativen in Europa und Asien, zu chinesischen Arbeitsmigrantinnen und zu Solidarökonomie in aller Welt aus feministischer Sicht.
Vierteljährlicher Email-Newsletter im Rahmen des Projekts "Arbeitsrechte für Frauen in der informellen Wirtschaft!". (Bestellung: iwprojekt@frauensolidaritaet.org, T. 01/317 40 20-0)
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Frauen und Arbeit: Was bedeutet „Hartz IV“ für die Frauen?

Inwiefern sind Frauen und Kinder von dieser Politik betroffen?

Reformpolitik", Gegenaktionen und ihre Hintergründe:

    • Irina Vellay: Hausarbeit als Dritter Arbeitsmarkt. Zwei Jahre Hartz IV (8 S. pdf)
      Die Arbeitsgelegenheiten sind im Sozialgesetzbuch II als arbeitsmarktpolitisches Instrument konzipiert. Sie sind daher in ihren arbeitsmarktpolitischen Wirkungen zu beurteilen und dürfen auch nicht für andere, z.B. sozialpolitische Zwecke oder fiskalische Überlegungen der Kommunen eingesetzt werden. Die Realität ist jedoch eine völlig andere.Der Transfer des »Hausarbeitsverhältnis« in die öffentliche Sphäre, von der privaten in die öffentliche Abhängigkeit und Unterwerfung, erlaubt die Absorbierung der für die Warenproduktion überflüssigen Menschen und deren Instrumentalisierung für die gesellschaftliche Reproduktion.

    • »Neoliberale Reorganisation der Geschlechterverhältnisse? BürgerInnenrechte, Subjektkonstituierung und Hartz IV« (28 S. pdf). Präsentation zum Referat von Katharina Pühl beim Workshop »Einschluss | Ausschluss | Umschluss. Die Hartz-Gesellschaft und ihre Kritik« (3. März 07)

    2006

    2004

    • Was bedeutet „Hartz IV“ für die Frauen?
      Veronika Bennholdt-Thomsen, Sozialforum Bielefeld
      Beitrag zur Kundgebung des anlässlich der Sitzung des Stadtrates
      15. Juli 2004 vor dem alten Rathaus in Bielefeld
    • " Faktisch sind Frauen und MigrantInnen sehr viel stärker von diesem brutalen und unsozialen Gesetz betroffen."
      Bericht über negative Konsequenzen für Frauen von Altersarmut, Abhängigkeit in der Ehe bis hin zu Benachteiligungen von Asylbewerberinnen...
      unter http://de.indymedia.org/2004/09/94193.shtml
    • Hartz IV trifft gerade Frauen, insbesondere alleinerziehende Mütter. Deshalb sind auf den Montagsdemonstrationen immer mehr weibliche Teilnehmer zu sehen. "Für die Mehrzahl der Frauen heißt das, dass sie zwar aus der Sozial- und Rentenversicherung rausfliegen - aber keinesfalls aufs Geldverdienen verzichten können. Im Gegenteil: Morgens Zeitungen austragen, vormittags zu einer Putzstelle, abends zum nächsten Minijob im Büro ... und dazwischen die Hausarbeit, die durch die Abwälzung von immer mehr gesellschaftlichen Aufgaben auf die Familien nicht einfacher wird."
      siehe Bericht
    • Ver.di-Frauenrat im Bezirk Düsseldorf:
      "Als GewerkschafterInnen, aber auch als ArbeitnehmerInnen und BürgerInnen formulieren wir hiermit unsere Kritik an der Zusammensetzung, den Empfehlungen und der Umsetzung der Empfehlungen der sogenannten Hartz-Kommission. Unser Widerstand als Frauen beruht u.a. auf der Erkenntnis, dass bei Umsetzung dieser Politik Frauen in neue Abhängigkeiten getrieben werden. Ingesamt müssen wir feststellen, dass die Pläne dem Leitbild der Ernährerfamilie patriarchalischer Prägung folgen. Dies lehnen wir entschieden ab."..
      Sehe Bericht und mehr: http://www.frauenpolitischer-ratschlag.de/aktuell_3.htm

    • Arbeitslose Frauen werden erste Verliererinnen der Wahl
      "... Werden die Hartz-Pläne in der jetzt vorgeschlagenen Weise umgesetzt, so werden Be- nachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben und in den sozialen" ...
      PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version www.memo.uni-bremen.de/docs/gemOffnerBrief.pdf
    • Hintergrund Papier über Mini-Jobs:
      "Mini-Jobs - nichts für uns! Was steckt hinter der so genannten Wunderwaffe gegen die Massenarbeitslosigkeit?"
      Flugblatt des Rhein-Main-Bündnisses gegen die Umsetzung der Hartz-Pläne vom März 03 herunterladen als pdf-Datei
      http://www.bag-erwerbslose.de/material/dateien/flugi_RM_minijobs.pdf
    • Frauenpolitischer Ratschlag 30./31. Oktober 2004, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
      Der Frauenpolitische Ratschlag ist eine politische und kulturelle internationale Plattform, die dem Austausch von Frauenprojekten, -Gruppen und Einzelpersonen dient.
    • Auch Kinder werden stark betroffen sein
      Knapp die Hälfte von 2,1 Mio Arbeitslosen haben Kinder. Durch die Einführung von Hartz IV werden diese ab Januar unter den gleichen Bedingungen leben müssen wie Kinder von Sozialhilfeempfängern.
      Heide Oestreich schildert in dem taz-Artikel Klassenfahrten und andere Katastrophen die Situation für Kinder durch die Reformpolitik
    • Durch Hartz IV rückt das Thema Arbeitslosigkeit in das Zentrum der Gesellschaft.
      "Mit den Protesten gegen das neue Gesetz könnte sich in Deutschland ein Wertewandel vollziehen. Und das hat sein Gutes."
      Barbara Dribbusch zeigt in dem taz-Artikel Der neue Maßstab für Respekt, dass Arbeitslosigkeit keine Randerscheinung mehr darstellt. Gerade aus der Mittelschicht und auch in akademischen Milieus sind viele Erwerbstätige bedroht.