UN beschließen historisches Abkommen 7. Juli 2017 122 Staaten haben am Freitagmorgen bei den Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet. Nach Jahrzehnten stockender Abrüstung senden sie eine klare Botschaft an die Atomwaffenstaaten... mehr

IFFF/WILPF

Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit nationalen Sektionen in über 40 Ländern und allen Kontinenten dieser Welt. Die IFFF/WILPF besitzt Beraterstatus* bei verschiedenen Gremien der Vereinten Nationen (UN) mit einem internationalen Büro in Genf und einem New Yorker Büro, das sich vor allem der Arbeit der UN widmet.

WILPF ist die älteste Frauen-Friedensorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung mitten im ersten Weltkrieg 1915 in Den Haag richtet sie sich gegen alle Formen von Krieg und Gewalt. Sie war maßgeblich an der Gründung der Vereinten Nationen (UN) beteiligt. Die IFFF/WILPF beteiligt sich an internationalen Kongressen und Weltfrauenkonferenzen und setzt sich auf nationaler Ebene für ihre Ziele ein. Mehr über WILPF ›

Aktion Aufschrei

Bundesweite Veranstaltungstermine der Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel unter: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Veranstaltungstermine.69.0.html.

Neuigkeiten

01.03. 2008

MACHT ESSEN! - Bäuerinnen brauchen Zugang zu Ressourcen

100 Frauen und Bäuerinnen aus aller Welt stellen Forderungen an Politik und Gesellschaft.
"Die Verfügungsgewalt über Wasser, Saatgut und Land muss zurückerobert werden!", fordern Frauen aus aller Welt beim Internationalen Frauenseminar "MACHT Essen!" der ÖBV-Via Campesina Austria in Salzburg.

Von 22. bis 24. Februar 2008 beteiligten sich über 100 Frauen aus 16 Ländern an der Debatte über Ernährungssouveränität und Bäuerinnenrechte, über den Zugang zu Ressourcen und die Verfügungsgewalt über Lebensmittel.

Beeindruckende Einblicke in die Realität von Bäuerinnen im Süden und Osten boten die Beiträge der Referentinnen aus Ghana, Burkina Faso, Nicaragua, Ecuador und Rumänien. Der Zugang zu Ressourcen wird den Bäuerinnen, die den Löwenanteil der Lebensmittel dieser Erde produzieren und verarbeiten, zunehmend erschwert. So dürfen Frauen in Burkina Faso die Hirsespeicher nach der Ernte nicht einmal mehr betreten, obwohl sie die Hauptlast der Arbeit im Hirseanbau tragen. Indigene Frauen in Ecuador beklagen den Verlust ihrer traditionellen Saatgutvielfalt - multinationale Chemie- und Saatgutkonzerne wie Monsanto und Syngenta melden Patente auf das traditionelle Andengetreide Quinoa an und überschwemmen den Markt mit Hybridsorten. Die Weltbank zwingt Nicaragua durch ihre Programme zum Anbau von Hybridmais, um die Produktivität zu erhöhen. Dies bedeutet die Verdrängung der traditionellen kreolischen Sorten durch gentechnisch manipulierten Mais aus Nordamerika.

Ein besonders perfides Beispiel für die Marginalisierung der Kleinbäuerinnen liefert die rumänische Regierung: Rumänische Bäuerinnen dürfen seit 2007 weder Käse noch andere selbst produzierte Milchprodukte auf regionalen Märkten verkaufen, da dies angeblich gegen EU-Hygienerichtlinien verstoße. Zeitgleich mit einer raschen Expansion der Supermärkte läuft eine massive Kampagne gegen bäuerliche Produkte: sie seien unhygienisch, gesundheitsschädlich und nicht EU-konform.

Aber auch in Österreich werden Kleinbäuerinnen zunehmend vom Zugang zu regionalen Märkten und Ressourcen ausgeschlossen. Hygieneauflagen, die für Großbetriebe konzipiert wurden, machen Direktvermarkterinnen das Leben schwer: Ein bäuerlicher Hof der 30 bis 40 Schlachtungen im Jahr durchführt, muss die gleichen Hygieneauflagen erfüllen wie ein Fleischereibetrieb mit 1.000 Schlachtungen im Jahr. Europäische Saatgutgesetze machen den Nachbau von nichtzertifiziertem Saatgut schier unmöglich, Sozialversicherungsabgaben belasten insbesondere die kleinbäuerlichen Betriebe.

Die Bäuerinnen der ÖBV-Via Campesina Austria (Österreichische Bergbauern- und Bergbäuerinnenvereinigung) sind überzeugt, dass sich Bäuerinnen im Norden mit den Bäuerinnen im Süden und Osten solidarisieren müssen, wenn ein Überleben gesichert werden soll. Die Frauen des Symposiums entwickelten deshalb Strategien, um die Verfügungsgewalt über die Produktion und die Verteilung von Lebensmitteln wieder zurückzuerobern. Die Forderungen reichten von der Änderung des eigenen Einkaufsverhaltens bis zum Verankern des Rechts auf Ernährungssouveränität in der Verfassung, von fixen Frauenquoten in agrarpolitischen Institutionen bis zum internationalen Saatguttausch.
"Gemeinsam können wir die Macht über unser Essen zurückzugewinnen", gaben sich die Teilnehmerinnen der dreitägigen Veranstaltung überzeugt.

Rückfragehinweis:
DI Irmi Salzer, Öffentlichkeitsarbeit ÖBV-Via Campesina Austria; Tel. 0699/11827634

(Quelle: Pressemitteilung der ÖBV-Via Campesina Austria am 26.2.08)


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