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SUBSISTENZ
UND WIDERSTAND
Alternativen zur Globalisierung
Maria
Mies, Claudia von Werlhof, Vandana Shiva, Gustavo Esteva,
Veronika Bennholdt-Thomson, Farida Akhter, Christa Müller, Elisabeth
Meyer-Renschhausen, u.a.
Promedia Verlag, 256 Seiten, € 19,90
ISBN 3-85371-205-3
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Wer an Sinn und
Erfolg der Globalisierung zweifelt, bekommt oft denselben Satz zu
hören - ob belehrend oder bedauernd: "Es gibt keine Alternative."
Mit diesem scheinbar gottgegebenen Mythos räumen eine Reihe bekannter
AutorInnen auf.
Ausgehend von ökofeministischen Ansätzen geht es anfangs um theoretische
Grundlagen einer "Subsistenzperspektive" als Alternative zum globalisierten,
kapitalistischen Patriarchat. Subsistenz bedeutet Orientierung auf
die reichhaltige Versorgung statt des global proklamierten Kampfs
um den Profit.
Der zweite Teil analysiert Globalisierung als Form von Kolonisierung,
gegen die weltweiter Widerstand stattfindet. Es werden Beispiele aus
Indien, Melanesien, Australien, Afrika und Kanada behandelt. In der
Landwirtschaft sind es die Agrarkonzerne, die mit Patentrechten, "Bio-Piraterie",
Agrarchemie und Genmanipulation neue Hungerkatastrophen und ökologische
Verwüstung herbeiführen. Bergbaukonzerne versuchen, das heimische
kommunale Landnutzungsrecht zu zerstören, wobei sie die Hilfe der
Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF), aber auch anderer
großer Nichtregierungsorganisationen in Anspruch nehmen. Generell
werden so genannte "wilde Ressourcen" unentgeltlich angeeignet und
dem gemeinschaftlichen Gebrauch entzogen. Die koloniale Übernahme
der Kontrolle von Land, Nahrungsmitteln und Subsistenz wird mit Korruption
und Gewalt durchgesetzt.
Dem halten die AutorInnen entgegen, dass die zum Teil noch vorhandene
oder wieder aufgebaute Vielfalt indigener Produktionsmethoden und
Marktzusammenhänge eine gute lokale Versorgung gewährleistet, keine
Verschuldung nach sich zieht und ein "Wissenssystem" darstellt, das
einen völlig anderen Umgang mit Mensch und Natur beinhaltet und Herrschaftsmethoden
ablehnt. Abschließend geht es um die Verteidigung von Subsistenz in
der Praxis. Die Beispiele stammen aus Mexiko, Bangladesh, Großbritannien
und Deutschland. Graswurzel-Bewegungen versuchen, das Leben basisdemokratisch
und an der Eigenmacht der Menschen orientiert zu gestalten.
Für alle, die nicht daran glauben, dass die neoliberale Globalisierung
unser unvermeidliches Schicksal ist, bietet dieses Buch Beispiele,
die Mut machen, sowie eine solide Grundlage zur Formulierung eigener
Ideen und zum Beschreiten eigener Wege, damit die Menschen ihre Zukunft
selbst gestalten können.
Die HerausgeberInnen:
Claudia von Werlhof, 1943 in Berlin geboren, ist Professorin für Frauenforschung
am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck. Zuletzt
ist von ihr - gemeinsam mit Maria Mies - das Buch "Lizenz zum Plündern"
erschienen.
Veronika Bennholdt-Thomsen, 1944 in Seefeld/ Tirol geboren, ist Direktorin
des Instituts für Theorie und Praxis der Subsistenz in Bielefeld.
Zuletzt erschien von ihr im Promedia Verlag "Das Subsistenzhandbuch".
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